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Barfusslaufen – Natürlich, kraftvoll, gesund

Geschrieben von Therme Zurzach Redakteur | Jul 10, 2025 8:32:21 AM

Barfusslaufen bietet viele gesundheitliche Vorteile: Kräftigung der Fussmuskulatur, bessere Körperhaltung, gesteigerte Balance, Entlastung der Gelenke sowie Förderung von Kreislauf und Stressabbau. Empfohlen wird ein sanfter Start, natürlich am besten auf weichem Boden.

Vorteile des Barfusslaufens:

  1. Stärkung von Muskulatur, Bändern und Gelenken

Barfusslaufen aktiviert deutlich Fussmuskeln und stärkt Bänder sowie das Fussgelenk – ein natürlicher „Workout“-Effekt inklusive. Dadurch können Fehlstellungen wie Knick-, Senk- oder Spreizfüsse verhindert oder abgeschwächt werden. Zudem wird durch die verstärkte Muskulatur die natürliche Stossdämpfung verbessert, was Gelenke entlastet.

  1. Verbesserte Wahrnehmung und Balance

Der direkte Kontakt mit dem Boden über die Fusssohle sorgt für eine sensibilisierte Wahrnehmung, sogenannte Propriozeption (Tiefensensibilität ist die Wahrnehmung von Körperhaltung, Bewegung und Kraft), was Gleichgewicht und Koordination stärkt – besonders spannend für Kinder, aber auch für ältere Menschen, wird dies als sturzpräventiver Effekt betont.

  1. Effekt auf Körperhaltung und Ganzkörperbewegung

Barfusslaufen schult eine bewusstere Körperhaltung und fördert ein achtsames Gangbild. Dabei entwickelt sich automatisch ein gelenkschonender Vor- oder Mittelfussgang – eine natürliche Anpassung, die vor allem dem Knie, der Hüfte und der Wirbelsäule zugutekommt.

  1. Kreislauf, Durchblutung und Stressreduktion

Barfusslaufen fördert die Durchblutung in Füssen und Beinen, stärkt den Kreislauf, senkt Blutdruck hormonell und führt zu Entspannung, Stressabbau und einem allgemeinen Wohlgefühl. In der Kneipp-Therapie wird das Gehen auf taufrischen Wiesen oder im Wasser seit jeher als gesundheitsförderlich angesehen.

 

Barfussschuhe vs. echtes Barfusslaufen
Barfussschuhe (Minimalschuhe) haben eine dünne, flexible Sohle ohne Sprengung und engen den Fuss weniger ein. Sie stärken ebenso wie das Barfusslaufen die Muskulatur und verbessern die Balance. Vor allem bei Kindern verbessern sie Laufmechanik, aber echtes Barfusslaufen bietet einen effektiveren Schutz vor Stossbelastung.

Es wird ein schrittweiser Einstieg ins Barfusslaufen empfohlen: langsam beginnen – etwa auf weichem Untergrund – und nach und nach Dauer und Intensität erhöhen. Ohne ein schrittweises herantasten drohen Überlastungsschmerzen im Unterschenkel, Knie oder Fussrücken, insbesondere bei schwereren oder ungeübten Läufern.

Risiken und Einschränkungen
Barfusslaufen ist nicht risikofrei: Schnittverletzungen, Überhitzung (z. B. auf Asphalt), Insektenstiche oder Zecken können zum Problem werden. Ein gesunder Fuss profitiert eher gelegentlich – dauerhaft und auf harten Untergründen kann es kontraproduktiv sein. Personen mit Nervenschäden – etwa Diabetiker – sollten vorsichtig tasten und lieber auf Schuhe zurückgreifen. Auch bei bereits bestehenden Fussfehlstellungen ist ärztliche Abstimmung ratsam.

 

Barfusspfade – Erlebnis für Sinne und Gesundheit
Eine besonders beliebte Möglichkeit, Barfusslaufen gezielt zu erleben, bieten sogenannte Barfusspfade. Diese meist öffentlich zugänglichen Wege sind mit unterschiedlichen Naturmaterialien wie Holz, Rindenmulch, Sand, Kieselsteinen, Matsch oder sogar Wasserbecken gestaltet. Sie laden dazu ein, die vielfältige Haptik unter den Füssen bewusst wahrzunehmen. 

Neben dem sensorischen Erlebnis fördern Barfusspfade die Durchblutung, stärken das Immunsystem und trainieren gezielt die Fussmuskulatur. Gerade für Einsteiger oder Menschen mit Bewegungseinschränkungen bieten sie eine sichere Umgebung, in der das Barfussgehen ohne Verletzungsgefahr geübt werden kann.

Auch pädagogisch sind Barfusspfade wertvoll – Kinder lernen spielerisch, ihren Körper bewusster wahrzunehmen, und profitieren dabei von einem natürlichen Gleichgewichtstraining.