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Thermalwasser – natürliche Kraft für Gesundheit und Wohlbefinden

Geschrieben von Therme Zurzach Redakteur | Aug 14, 2025 9:29:54 AM

Thermalwasser ist mehr als nur aufgeheiztes Leitungswasser. Es ist ein natürlicher Schatz aus der Tiefe der Erde, reich an Mineralien und bekannt für seine wohltuende Wirkung auf Körper und Geist. Schon seit der Antike nutzen Menschen Thermalquellen zu Heil- und Entspannungszwecken.

Was genau ist Thermalwasser?
Als Thermalwasser gilt Grundwasser, das mit einer Temperatur von mindestens 20 °C aus einer natürlichen Quelle austritt. Auf seinem Weg durch tiefe Gesteinsschichten nimmt es zahlreiche gelöste Mineralstoffe auf – darunter Natrium, Kalzium, Magnesium, Sulfat, Chlorid, Hydrogencarbonat und sogar Lithium. In geringen Mengen kann Lithium eine stimmungsaufhellende Wirkung haben und wird daher mit positiven Effekten auf das seelische Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Auch in der Balneologie (Heilbäderkunde) wird Lithiumwasser wegen seiner beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Die Zusammensetzung variiert je nach Region und beeinflusst massgeblich die Wirkung des Wassers.

In vielen Regionen – etwa im Alpenraum oder in geologisch aktiven Zonen – zirkuliert Wasser in mehreren hundert Metern Tiefe. Durch den Kontakt mit heissen Gesteinsschichten wird es erwärmt und reichert sich mit Mineralien an, bevor es an die Oberfläche tritt.

Gesundheitsfördernde Wirkung
Thermalwasser entfaltet seine Wirkung auf mehreren Ebenen – physikalisch, chemisch und psychisch:

  1. Physikalische Effekte:
    Die natürliche Wärme des Thermalwassers lockert verspannte Muskulatur, fördert die Durchblutung und lindert Schmerzen. Der Auftrieb im Wasser entlastet die Gelenke und verbessert die Beweglichkeit – ideal für Menschen mit Arthrose, Rückenschmerzen oder nach Verletzungen. Gleichzeitig unterstützt der Wasserdruck die Venenfunktion und hilft, Schwellungen zu reduzieren.

  2. Chemische Effekte:
    Je nach Mineralgehalt wirkt Thermalwasser entzündungshemmend, regenerierend oder entspannend. Schwefelhaltige Quellen helfen bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Wasser mit hohem Salzgehalt wirkt antibakteriell und beruhigt gereizte Haut und Atemwege. Auch Trinkkuren mit bestimmten Heilquellen kommen bei Magen-Darm-Beschwerden oder Stoffwechselproblemen zum Einsatz.

  3. Psychischer Effekt:
    Der Aufenthalt in warmem Thermalwasser wirkt nachweislich stressreduzierend. Durch das Zusammenspiel von Wärme, Schwerelosigkeit und Ruhe wird das vegetative Nervensystem beruhigt – ideal zur Entspannung in belastenden Lebensphasen. 

 

Anwendungsgebiete
Thermalwasser wird in vielen medizinischen und therapeutischen Kontexten eingesetzt.
Dazu zählen:

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Gelenk- und Wirbelsäulenbeschwerden
  • Hautkrankheiten
  • Atemwegserkrankungen
  • Stress- und Erschöpfungszustände
  • Stoffwechsel- und Verdauungsprobleme

 

In der physikalischen Therapie oder in Rehabilitationszentren sind Bäder in Thermalwasser ein bewährter Bestandteil der Behandlung. Auch im Rahmen von Wellnessangeboten hat sich die Wirkung etabliert – in Form von Solebädern, Dampfbädern oder Kneipp-Anwendungen. 

Nachhaltige Nutzung
Die Nutzung von Thermalquellen unterliegt in der Schweiz strengen Auflagen. Quellschutz, Wassermanagement und die kontrollierte Förderung aus grosser Tiefe sorgen dafür, dass diese natürliche Ressource langfristig erhalten bleibt. Schutzgebiete rund um Thermalquellen helfen, die Qualität und Verfügbarkeit des natürlich-warmen Wassers auch für kommende Generationen zu sichern.